Sie sollte dankbar sein und weiterziehen. Ein letztes Aufbranden des Applauses, bevor der Vorhang sich für immer schloss. (Seite 269)

 

Cover: Via dell'Amore"Zum Inhalt

Alice reist nach Rom, um einmal etwas anderes zu erleben. Meg und Alec sind seit zwanzig Jahren verheiratet, doch die Liebe scheint abhanden gekommen zu sein. Constance und Lizzy kommen nach Rom, um die Asche des verstorbenen Ehemanns bzw. Bruders dem Tiber zu übergeben.
So führen alle Wege nach Rom, die dort für jeden ein ganz eigenes Schicksal bereit halten und das Leben der Figuren gehörig durcheinander zu bringen.

 

 

 

Meine Meinung

Es sei zugegeben, daß das Buch für mich unter einem unglücklichen Stern stand. Das Titelbild erinnert mich stark an eine noch stärker nervige Werbung, die ich in den letzten Wochen zu oft über mich ergehen lassen mußte. Da waren negative Gefühle, für die der Autor nichts kann, vorprogrammiert. Er hätte natürlich die Möglichkeit gehabt, mich mit seiner Geschichte zu überzeugen und zu einer positiven bis möglicherweise sogar begeisterten Einstellung dem Buch gegenüber zu bringen.

Nur hat er diese Möglichkeit nicht genutzt.

Am Ende bin ich mir nicht sicher, was mir weniger zusagt: das Covermotiv, das mich an die nervende Werbung erinnert, oder seine Geschichte, die mich während des Lesens nicht packen konnte und am Ende vor den Kopf stieß. Denn es war dieses Ende, welches letztlich den Ausschlag gab, daß dieses Buch für mich wohl der Flop des Jahres wird.

Der Autor kann schreiben, das muß man ihm zugute halten; man merkt ihm auch die Tätigkeit als Drehbuchschreiber an, denn das Kopfkino sprang sehr schnell an, so daß ich mir Figuren wie Orte gut vorstellen konnte. Das Buch liest sich auch flüssig, so daß ich - worüber ich recht froh war - rasch voran kam. Aber packen konnte mich der Autor mit seiner Geschichte so gar nicht. Ich kann nicht mal genau festmachen, woran das eigentlich liegt - es war mir über weite Strecken einfach egal, was den Figuren widerfährt und hat mich, selbst wenn es ihnen schlecht ging, überhaupt nicht berührt. So wenig Empathie habe ich schon lange nicht mehr empfunden, genauer gesagt nicht empfunden, was mich selbst überrascht hat.

Völlig unzufrieden jedoch bin ich mit dem Ausgang der Geschichte. Wäre dieser ein anderer, hätte ich mit dem Buch meinen Frieden schließen können. Denn für das Cover kann der Autor ja nichts, dafür kann er aber schreiben, und ein guter Stil macht auch einiges wett. Aber über das ganze Buch hinweg eine Konstellation aufbauen, von der man sich als Leser fragt, wie die Zusammenhänge sind und worauf das wohl hinauslaufen wird, dann am Ende das zwar aufzulösen, aber letztlich doch ins Leere laufen zu lassen - das schlug für mich dann dem Faß den Boden aus. Es fehlte nicht viel, daß ich das Buch wütend in eine gerade vorhandene Ecke gepfeffert hätte.

So bleibt für mich, daß ich den Roman endlich durch habe und zu einem greifen kann, das mir mehr Freude bereiten wird. Wobei das angesichts des Frustes, den mir dieses Buch beschert hat, nicht sehr schwer ist.

 

Mein Fazit

Vom Cover bis über die Geschichte bis hin zum (und vor allem da) Ende konnte mich dieser Roman leider überhaupt nicht überzeugen - bisher mein Flop des Jahres.

 

Über den Autor

Mark Lamprell ist seit Jahren u. a. als Drehbuchschreiber tätig; dabei hat er u. a. an den Drehbüchern für „Contact“ und „Schweinchen Babe in der großen Stadt“ mitgewirkt. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Bibliographische Angaben

319 Seiten, kartoniert
Originaltitel: The Lover’s Guide To Rome. Aus dem Amerikanischen von Sonja Rebernik-Heidegger
Verlag: Blanvalet Verlag, München 2017. ISBN 978-3-7645-0617-9