Cover: Quo Vadis (2001)Zum Inhalt

Der Tribun Marcus Vinicius kehrt nach Rom zurück. Bei einem Aufenthalt hat er die Geisel Lygia kennen gelernt und will sie für sich. Sein Onkel Petronius erreicht bei Nero, daß sie in Marcus’ Haus gebracht werden soll. Auf dem Weg dorthin flieht sie jedoch. Marcus sucht sie und lernt, daß sie eine Christin ist.
Inzwischen sucht Kaiser Nero nach einem Kunstwerk, das seiner würdig ist - und läßt Rom in Brand stecken. Die Schuld wird den Christen in die Schuhe geschoben, so daß deren grausame Verfolgung beginnt. Marcus, der Lygia inzwischen gefunden hat, versucht alles, sie vor dem Hinrichtung im Kollosseum zu retten.  

 

 

Kommentar / Meine Meinung

Das ist nun die dritte Verfilmung des Buches, welche ich mir angesehen habe; mit knapp über zwei Stunden Laufzeit ist sie die kürzeste. Obwohl ich die Handlung schon kannte, habe ich dennoch wieder bis zum Ende mitgezittert. Inzwischen fand ich, daß der Originalfilm für die deutsche Fassung um etwa die Hälfte gekürzt wurde. Das hat dann manchen harten Schnitt und manchen Sprung in der Entwicklung der Figuren erklären können. Es wäre interessant, die vollständige Langfassung zu sehen; aber diese gibt es anscheinend nur als US-DVD.

Diese Version wurde teils stark kritisiert, was bis zu einem gewissen Grade sicherlich an der manchmal willkürlich scheinenden Kürzung des Filmes liegt. (So ist etwa die Entwicklung des Marcus Vinicius hin zum Christentum nicht so richtig nachzuvollziehen, desgleichen die Entwicklung der Gefühle von Lygia.) Im Großen und Ganzen jedoch hat mir diese polnische Fassung recht gut gefallen.

In diversen Szenen konnte man erkennen, daß Häuser etc. gemalt waren, doch das trifft auch auf die Fassungen von 1951 und 1985 zu. Besonders eindrucksvoll (im Sinne von erschreckend grausam) empfand ich die Christenverfolgungen und -hinrichtungen dargestellt; einiges war für mich schlicht nicht erträglich - aber vermutlich recht nahe an den damaligen Ereignissen. Die Freigabe ab 16 ist alleine wegen dieser Szenen gerechtfertigt.

Ein Thema ist natürlicherweise auch hier das Aufkommen des Christentums und die Christenverfolgung unter Nero nach dem Brand von Rom. Drastisch wurde klar, daß die Urchristen ihrem Glauben unter Einsatz ihres Lebens und im Angesicht eines grausamen Todes treu blieben. Wie anders ist die Situation für uns heutige - zumindest hier in Europa. In anderen Teilen der Welt werden Christen jedoch auch heute noch verfolgt; das Christentum ist die weltweit am meisten verfolgte Religion. Zwangsläufig stellte sich mir wieder die Frage, wie ich seinerzeit wohl reagiert, wenn das Bekenntnis des Glaubens zum qualvollen Tod geführt hätte. Oder wie ich heute in einem Land mit Christenverfolgung, z. B. China, reagieren würde. Offensichtlich ist die Botschaft des Jesus von Nazareth durch alle Zeiten hindurch ein Sprengstoff geblieben, vor dem sich (nicht nur) die Mächtigen fürchten.

Beim Brand hat mich etwas gewundert, wie schnell und zielgerichtet Marcus nach Rom kam, mitten ins Geschehen, und vor allem annahm, daß Lygia noch im Haus ist. Seinen Onkel Petronius fand ich sehr überzeugend durch Boguslaw Linda dargestellt. Genau so würde ich mir einen Mann seiner Denkweise und Position im alten Rom vorstellen.

Immer eine Herausforderung ist die Gestalt des Nero. Michal Bajor hat ihn hier verkörpert und ich hatte den ganzen Film über das Gefühl, daß er sich Sir Peter Ustinov und dessen Darstellung fünfzig Jahre zuvor als Vorbild genommen hat. Immer wieder mußte ich diesen Vergleich ziehen, zumal die Maske ihn bis zu einem gewissen Grade auch ähnlich hat aussehen lassen. Sir Peter Ustinov (1951) und Klaus Maria Brandauer (1985) haben den Nero jeweils sehr individuell und eindrucksvoll interpretiert, Michal Bajor hat sich für meine Begriffe zu sehr an Ustinov orientiert, als daß er eine eigenständige Vorstellung gegeben hätte. Auf die Qualität der Synchronsprecher habe ich nicht sonderlich geachtet, zu sehr war ich im Filmgeschehen drinnen. Seltsam wurde es nur, als Nero plötzlich auf polnisch sang - diese Darbietungen wurden nicht synchronisiert, sondern sind im Originalton zu hören. Da es in diesen Szenen weniger auf die genauen Worte, sondern mehr auf die Darstellung und Wirkung auf die Zuhörer ankam, fand ich das eine gelungene Lösung.

Lygia und Marcus Vinicius sind hier für meine Begriffe gut besetzt (und gefielen mir besser als in der Version von 1985), leider hat durch die Kürzung vor allem die Darstellung der Entwicklung ihrer Beziehung gelitten, die an etlichen Stellen recht sprunghaft erscheint.

Mit das Interessanteste (und Kontroverseste) am Film dürfte das Schlußbild sein, von dem ich mir im ersten Moment nicht sicher war, ob das einfach budgetbedingt so ausfiel oder sich der Regisseur etwas dabei gedacht und bezweckt hat. Wobei ich ob der Deutlichkeit des Kontrastes zum Rest des Filmes und der Länge der Szene inzwischen eher an letztere Möglichkeit glaube. Denn so wird am Ende die Brücke aus dem alten Rom zu uns heutigen geschlagen und läßt uns mit der (bangen?) Frage zurück, welche Antwort Petrus wohl erhielte, stellte er heute die Frage: „Quo vadis, Domine?“  

 

Kurzfassung

Eine polnische Verfilmung des berühmten Buches, die für mich nicht ganz an die beiden anderen (1951, 1985) herankommt, aber dennoch sehenswert ist. Schade, daß die deutsche Fassung um die Hälfte gekürzt ist.  

 

Angaben zu Film und DVD

Originaltitel: Quo Vadis
Regie: Jerzy Kawalerowicz
Darsteller: Pawel Delag, Magdalena Mielcarz, Boguslaw Linda, Marta Piechowiak, Michal Bajor, Jerzy Trela, Franciszek Pieczka, Krzysztof Majchrzak, Rafal Kubacki, u. v. a.
Musik: Jan A.P. Kaczmarek Sprachen: Deutsch, Polnisch (deutsche UT)
Laufzeit: ca. 134 Minuten (Original ca. 270 Minuten)
Erschienen: Film: 2001 / DVD: 2010
Regionalcode / Format: 2 / PAL

Jeier, Thomas: Das große Buch der Indianer

Geschichtsbücher erzählen selten die Wahrheit. (S. 192)

 

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Es gibt viele Vorstellungen und Klischees, die mit den Indianern verbunden werden. Wie verschieden jedoch die einzelnen Nationen waren (bzw. sind), wird deutlich, wenn man sich näher mit ihnen beschäftigt. Thomas Jeier stellt in diesem Buch viele bekannte, aber auch eher unbekannte Stämme in Bild und Text vor. Durch seinen lexikonartigen Aufbau ist das Buch auch als Nachschlagewerk verwendbar.

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Oroszlany, Tibor: Take The Cross!

Diese „Kleinigkeit“ soll zeigen wie unterbewusst unfair wir eigentlich unsere Mitmenschen leider oftmals behandeln, und wie schnell die gedankliche Schublade auf und zugeht: Wir werfen die beiden Jungs einfach in einen Topf und stellen ehrbare wie hinterlistige Absichten auf die gleiche Stufe. Aus Informationsmangel oder Bequemlichkeit heraus und auch deshalb, weil wir in einer schlechten Welt einfach nicht mehr mit guten Seelen rechnen. (Seite 67)

 

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Sophie hat gerade eine Enttäuschung erlebt und stößt in Gedanken versunken auf dem Gehsteig mit einem jungen Mann zusammen, den sie aus Verärgerung auch noch anschreit. Kaum ist dieser seines Weges gegangen, bemerkt sie, daß er einen Kreuzanhänger verloren hat und nimmt diesen an sich. Später will sie ihm diesen Talismann, wie sie es nennt, zurückbringen. Dabei ergibt sich ein Gespräch, und sie freunden sich an.
Aber hat ihre Beziehung überhaupt eine Chance? Er gläubiger Katholik, sie aus einer atheistischen Umgebung kommend, von einer männerhassenden Mutter erzogen. Die Umwelt macht es ihnen jedenfalls alles andere als leicht. Ausgang ungewiß.

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02: Modelle oder was dazu gehört

 

B 350, Karton

Das „Fotoshooting“ muß doch recht anstrengend gewesen sein, nachdem ich so lange für den zweiten Beitrag gebraucht habe. ;-) Jedenfalls hätte ich auf die Idee mit dem im Garten fotografieren schon früher kommen sollen - gut, das Wetter muß natürlich auch mitspielen.

 

 

 

 

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Cover: Miss BennetZum Inhalt (Quelle: nach Verlagsangabe)

Mary Bennet weiß von klein auf, dass sie keine Schönheit ist – besonders im Vergleich zu ihren vier Schwestern, die mittlerweile alle verheiratet sind. Sie selbst sucht noch nach ihrem Platz im Leben, als sie nach dem Tod des Vaters zusammen mit ihrer Mutter den Familiensitz Longbourn verlassen muss. Mary zieht zunächst von einer Schwester zur anderen, bevor sie bei ihrer Tante in London unterkommt. Dort blüht sie förmlich auf und findet erstmals Gefallen an Bällen und Abendeinladungen. Schon bald macht ihr der reiche Erbe Will Ryder den Hof. Doch Mary ist fest entschlossen, ihrem Herzen zu folgen – und das schlägt für den stillen Anwalt Tom Hayward ...

 

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