Cover: BlutschwesternZum Inhalt

Seit Urzeiten herrscht immer wieder Krieg zwischen Engil, der Stadt des Lichts, und Dungun, der Stadt des dunklen Gottes Muruk. Als die Königin von Engil eines der Blutopfer für Muruk für ihr Gefolge fordert, setzt sie eine Entwicklung in Gang, die alles Bisherige verändern wird. Eine alte Prophezeiung taucht auf, in der das Ende der Kriege und des dunklen Gottes weisgesagt wird. Doch wie es Prophezeiungen so an sich haben, ist diese nicht so eindeutig, wie es den Anschein hat. Bisher verfeindete müssen sich verbünden, Verbündete werden zu Gegnern, Sicheres wird zum Unsicheren. So beginnt eine Entwicklung, an deren Ende der Auserwählte auftaucht. Doch ist er wirklich der, dessen Erscheinen die Prophezeiung vorhergesagt hat?

 

Vorbemerkung

Ich habe das Buch in Vorbereitung des Folgebandes nochmals gelesen - mit völlig anderem Ergebnis als beim ersten Lesedurchgang. Ich belasse meine ursprüngliche Rezi so, wie sie war, und füge als „Die zweite“ eine neue Rezi an, da ich mich mit der ersten nicht mehr so richtig identifizieren kann, die aber seinerzeit - nach dem ersten Lesen - so für mich richtig war. Möge der geneigte Leser und die geneigte Leserin selbst entscheiden, zu welcher Meinung sie tendiert. Am besten nach eigener Lektüre des Buches.

 

Kommentar / Meine Meinung

Meine Meinung. Die erste (19. Okt. 2010)

Das Buch ist das erste einer Duologie - und damit ist auch (m)ein Problem Nummer eins damit angedeutet: es hört mitten in der Geschichte auf und hat mich daher etwas unbefriedigt zurückgelassen. Mehrteiler lese ich normalerweise erst nach Erscheinen des letzten Bandes, hier bin ich aus Neugier davon abgewichen.

Das Buch ist sehr handlungs- und geschichtengetragen, was (für mein Empfinden) die Personen sehr in den Hintergrund treten läßt, mein zweites Problem. Da das wesentliche Element die Geschichte ist, ist es - krass ausgedrückt - eigentlich egal, wer die handelnden Träger dieser Geschichte sind. Und somit ist es mir über das ganze Buch hinweg nicht gelungen, eine Art von persönlicher Beziehung zu einem der Protagonisten aufzubauen. Es gibt eine ansehnliche Verlustrate, aber keiner der Tode hat mich sonderlich berührt. Es gab nach meinem Empfinden eine deutliche, für mich persönlich zu deutliche, Distanz zwischen Leser und Protagonisten. Es war, als ob ich mir einen Film im TV ansehe, der mich unterhält, aber nicht sonderlich berührt, und nach dessen Ende ich problemlos zum nächsten Film wechsle. So wenig Empathie mit dem Protagonisten ist mir bisher nur bei wenigen Büchern begegnet, zuletzt bei „Die Nonne mit dem Schwert“. Es ist eine „Breitwandpanorama-Geschichte“, in der die einzelnen Personen etwas in den Hintergrund treten. Ich muß zugeben, daß ich zu dem Ergebnis gekommen bin, daß eine solche Erzählweise nicht die meine ist, weshalb ich mich auch mit dieser Rezi etwas schwer tue.

Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt, zwischen denen rund zwanzig Jahre liegen. Am Ende des zweiten Teiles ist dann wieder alles mehr oder weniger offen und man wartet dringend auf den Folgeband, der im August 2011 erscheinen soll, und der dann hoffentlich all die offenen Fragen beantworten wird.

 

Meine Meinung. Die zweite (12. Sept. 2011)

Das ist, wenn ich mich richtig erinnere, das erste Mal, daß ich eine Rezi eigentlich neu schreiben müßte. Und vor allem zum Besseren.

Die „Blutschwestern“ habe ich jetzt kurz vor Erscheinen des Folgebandes „Feuerprinz“ nochmals gelesen. Ob es veränderte Erwartungen oder einfach die richtige Zeit war, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall hat mir das Buch jetzt deutlich besser gefallen als beim ersten Lesedurchgang.

Nun ist das Buch logischerweise immer noch sehr handlungsgetragen, wodurch eine interessierte Distanz zu den Protagonisten gegeben ist. Dennoch habe ich dieses Mal, obwohl ich das Buch kannte, deutlich mehr mit den Protagonisten mitgefühlt; mich vielleicht nicht in sie hineinversetzen können (Stichwort Distanz), aber manches besser verstehen. Irgendwie habe ich eher Zugang zum „großen Handlungs- und Erzählungsbogen“ gefunden als beim ersten Lesen und habe hier nun den ersten Fall vor mir, daß mir ein Buch beim Wiederlesen deutlich besser gefallen hat. Vielleicht, dies sei noch angemerkt, liegt das auch mit daran, daß der Folgeband bereits hier lag, und ich so auch ganz sichtbar vor Augen hatte, daß mich das mehr oder weniger offene Ende dieses Buches nicht stören würde.

Was ich mir beim ersten Lesen nicht vorstellen konnte, ist jetzt eingetreten: ich werde das Buch sicherlich ein drittes Mal lesen.

 

Kurzfassung

In, was die Handlung betrifft, epischer Breite, fast wie eine Legende, wird die Geschichte der Königreiche Engil und Dungun erzählt, die sich seit Urzeiten bekriegen. Als die Königin von Engil diesen Kriegen ein Ende setzen möchte, löst sie ungeahnte Entwicklungen aus.

 

 

Bibliographische Angaben

Die Legenden von Engil bestehen aus zwei Bänden:
- Blutschwestern
- Feuerprinz

437 Seiten, kartoniert Verlag: Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin 2010