Cover: Elbenzorn

 

Zum Inhalt

Vor langer Zeit wurden die Dunklen Elben von den Goldenen aus ihrer gemeinsamen Heimat vertrieben. Seitdem ziehen die Dunklen rastlos und von Groll erfüllt durch die Welt. Als mehrere Goldene Elben auf mysteriöse Weise ums Leben kommen, geht die Angst um: Ist dies die Rache der dunklen für das Unrecht der Vergangenheit? Die Elbenschwestern Iviidis und Rutaaura versuchen die Vorkommnisse zu enträtseln - und decken eine Verschwörung auf, die die Grundfesten ihrer Welt zu erschüttern droht. Denn die Aufrührer wappnen sich im Verborgenen schon zum alles entscheidenden Angriff, um die Elben zu unterjochen.

 

Kommentar / Meine Meinung


"Hoch spannend, von einzigartiger Atmosphäre und voller faszinierender Wendungen - endlich der große Roman über die berühmtesten Geschöpfe Tolkiens: die Elben!"

So sagt es der Klappentext. Warum man unbedingt auch dieses Buch an Tolkien anschließen muß, ist mir nicht so ganz klar. Vermutlich, weil dieses Schlagwort einige mehr verkaufte Exemplare bedeutet. Nötig hätte das Buch allerdings dieses Anknüpfen an Mittelerde nicht. Hier ist eine ganz eigene Welt entstanden, mit eigenen Geschöpfen, Landschaften, Gesetzen. Genau das empfand ich als sehr wohltuend. Ein in sich geschlossener Kosmos, der seinen eigenen Gesetzen gehorcht und in sich logisch ist, ohne den Bezug zu was weiß ich wem zu brauchen. Wobei natürlich allgemein Bekanntes auch hier vorausgesetzt werden darf, zum Beispiel, daß Zwerge Äxte oder Elben spitze Ohren haben. Doch das weiß ja jedes Kind. ;-)

Diese Mischung von Altbekanntem mit Neuem, teilweise Ungewohntem (z. B. die Kleidung und das Gehabe der „Goldelben“) macht für mich den Reiz des Buches aus. Und endlich, endlich mal kein Weltuntergang, keine „finale Schlacht um Alles oder Nichts“, kein Tyrann, der die ganze vorhandene und bekannte Welt unterjochen will, sondern eine „ganz normale“ und nachvollziehbare Auflösung aller Wirrnisse. Dieses, in Verbindung mit den Intrigenspielen bei Hofe, gab ein recht realistisches Szenario ab, wie es in jedem realen Land oder Reich auch vorkommen kann und mir diese Welt nur umso vertrauter und liebenswerter erscheinen ließ.

Die Trennung in verschiedene Handlungsstränge ist oft problematisch, hier jedoch gut gelungen (und vor allem am Ende geschickt wieder zusammengeführt). Eines der wenigen Bücher, wo ich nicht das Gefühl hatte, sie seien zu lang oder zu kurz sondern genau richtig. Ich habe mich glänzend unterhalten gefühlt, und jetzt fehlt mir nur eines: mehr solcher Bücher von Susanne Gerdom.

 

Mein Fazit

Fantasy mal etwas anders. Mit Elben und Zwergen, aber ohne alles vollbringende Magie oder Zauberei. Wohltuend anders und klasse zu lesen. Auch für Einsteiger ins Genre sehr zu empfehlen.

 

Bibliographische Angaben

480 Seiten, kartoniert, Piper Verlag, München/Zürich 2007

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