Was ist das nur für ein Land,, in dem wir bestrafen, wenn man einem Hundebaby die Mama nimmt, und bewundern, wenn eine Mutter ihr Kind früh abgibt, um wieder erwerbstätig zu sein? (S. 166)

 

Cover: MuttertierZum Inhalt

Wenn einer Hundemutter ihr Welpe weggenommen wird, gibt es einen Aufschrei. Aber eine Menschenmutter soll ihr Baby möglichst früh in fremde Hände geben, damit sie der Arbeitswelt wieder zur Verfügung steht? Hier läuft etwas gewaltig falsch, und die Autorin weist das in ihrem Buch Punkt für Punkt überzeugend nach.

 

 

 

Meine Meinung

Endlich einmal ein Buch, in dem das Normale normal genannt wird. Ohne Rücksicht auf die gerade übliche politische und ideologische Korrektheit, aber mit Rücksicht auf die Natur und ihre unumstößlichen Gegebenheiten, die sich dem menschlichen Zugriff entziehen und so manche Aussage der Genderideologie als Fake News entlarven.

„Eine Ansage“ ist der Untertitel, und genau das hat die Autorin geschrieben: eine, teils (berechtigt) wütende Ansage an den Staat und bestimmte Interessengruppen, die den Menschen und Familien verbindlich vorschreiben wollen, wie sie gefälligst zu leben haben. Und da man solches in diesem Lande (noch?) nicht kann, geschieht dies auf ganz einfache Weise: Geld gibt es nur, wenn man so lebt, wie jene Interessengruppen, um bei dieser Bezeichnung zu bleiben, das gerne möchten: wenn man schon unbedingt ein Kind will, dann soll die Mutter dieses so schnell wie möglich in eine Krippe oder sonstwohin weggeben, damit sie wieder dem eigentlich zulässigen Lebenszweck nachgehen kann: arbeiten gehen und die Wirtschaft und die Konzerne stützen.

Das ist nun gewißlich etwas überspitzt formuliert, macht aber deutlich, worin das Grundproblem liegt, auf das Birgit Kelle aufmerksam machen will: es soll vorgeschrieben werden, wie man zu leben hat. Ansonsten gibt es weder (oder zumindest weniger) Geld noch Ansehen oder Respekt. Wobei noch zu klären wäre, was von beiden das eigentlich Schlimmere ist. Denn es scheint, daß man sich in dieser Gesellschaft „längst darauf geeinigt hat, Kinder als notwendiges Übel zur Erhaltung des ökonomischen Wohlstandes zu betrachten.“ (S. 68) Wenn man sie schon nicht abschaffen kann.

Kapitel für Kapitel zeigt die Autorin auf, wie die Entwicklung im Verlauf der Jahre bis zum heutigen Zustand vonstatten ging, wie bewußt darauf hingearbeitet wurde, die Frauen, welche die Unverschämtheit besitzen, ihre Kinder selbst erziehen zu wollen, zu diskreditieren („nur Hausfrau“), um schließlich die Axt an die Keimzelle der Gesellschaft, nämlich die Familie zu legen: „Dass man uns als Mütter aus dem Haus treiben will und unsere Kinder möglichst schon als Säuglinge direkt gleich mit in fremde Hände schickt, ist deswegen ein Angriff auf das, was das Fundament unserer Gesellschaft ausmacht: die Familie. Es ist die Axt, die an die Wurzel angesetzt wird. Die Nachkriegsgenerationen hatten an der vaterlosen Gesellschaft zu leiden. Gerade treibt man uns im Namen der Freiheit in die Ära der mutterlosen Gesellschaft. Damit wären bald alle Wurzeln gekappt. Glückwunsch.“ (S. 227)

Wie sehr in der Gesellschaft etwas falsch läuft, wird auch daran deutlich, daß immer mehr Geburtsabteilungen in Krankenhäusern geschlossen werden. Die Anfahrtswege werden teils so lang, daß man überlegen sollte, Taxifahrer als Geburtshelfer auszubilden. Zumal man alles daran setzt (bzw. nichts dagegen tut), daß der Beruf der Hebamme ausstirbt. Die Politik könnte etwas gegen die ins Unermeßliche steigenden Versicherungsprämien tun. Tut sie aber nicht. Aber man stelle sich einmal vor, die Ausübung von Vorstandsposten durch Frauen würde auf ähnliche Art erschwert bis unmöglich gemacht. Ein Aufschrei ginge durch das Land (vgl. S. 162f)!

Alles in allem ist das Buch eine harte, wütende und längst überfällige Ansage an die erwähnten Interessengruppen (und die Gesellschaft), daß es - zum Glück - noch Menschen gibt, deren höchstes Ziel nicht darin besteht, in der Tätigkeit am Arbeitsplatz aufzugehen und dieser alles andere unterzuordnen. Das Mindeste an Toleranz, was man erwarten könnte wäre, diese Frauen und Familien selbst bestimmen zu lassen, wie sie ihr Leben gestalten. Ohne sie durch Geldentzug oder soziale Ächtung unter Druck zu setzen. Aber eine solche Toleranz paßt nicht in die herrschende Ideologie.

 

Mein Fazit

In klarer Sprache ergreift die Autorin für die Frauen (und Familien) Position, die das tun wollen, was sie für normal halten: ihre Kinder selbst erziehen. Eine notwendige Ansage, daß in dieser Gesellschaft ein Umdenken dringend erforderlich ist. Wenn sie überleben will.

 

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Über die Autorin

Birgit Kelle wurde 1975 in Siebenbürgen geboren und lebt seit 1984 in Deutschland. Sie studierte einige Semester Jura und absolvierte dann ein Volontariat zur Redakteurin. Sie ist freiberuflich publizistisch tätig. Mit ihrem Mann und vier Kindern lebt sie am Niederrhein.

Bibliographische Angaben

240 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Verlag: Fontis - Brunnen, Basel 2017. ISBN 978-3-03848-124-9

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