Ich habe an Entscheidungen immer geschätzt, daß man jederzeit eine neue treffen kann. (Seite 20)

 

Cover: Das WeihnachtshausZum Inhalt

Miranda lebt in San Francisco, hat keine Familie und weiß nicht, wer ihr Vater ist. Nur ein altes Foto mit einem Stempel darauf gibt einen Hinweis. Um Weihnachten nicht alleine in ihrer Wohnung zu sitzen, fliegt sie kurz entschlossen nach England, um ihren Vater zu finden.
Sie gelangt in ein kleines Städtchen in der Nähe von London, in dem das Weihnachtslied von Charles Dickens in einer sehr eigenwilligen Fassung aufgeführt wird. Von ihrer Wirtin Katherine zum Bleiben überredet, geht sie in die Vorstellung und wird hinterher zu einer Weihnachtsparty eingeladen. Dort nimmt das Schicksal dann seinen Lauf, denn längst ahnt Katherine, weshalb Miranda gekommen ist.

 

 

Kommentar / Meine Meinung

Weihnachten ist gemeinhin das Fest der Familie. Doch was macht man, wenn man keine Familie hat? Miranda ist alleine auf der Welt und hat keine lebenden Verwandten. Zumindest keine, die sie kennt. Ob von ihrer Mutter Verwandte leben, weiß sie nicht, da die nie über ihre Familie gesprochen oder etwas darüber hinterlassen hat. Und ihren Vater kennt sie überhaupt nicht. Die einzige Spur ist ein altes Foto mit dem Stempel eines Fotostudios aus England. Um über die Weihnachtstage nicht alleine in ihrer Wohnung zu sitzen, beschließt Miranda, nach England zu fliegen und dieser Spur nachzugehen.

Trotz der Kürze des Büchleins hat die Autorin es für meine Begriffe sehr gut verstanden, die Situation, in der sich Miranda befindet, darzustellen. Ich konnte ihre Einsamkeit und ihren Wunsch, mehr über ihren Vater zu erfahren, gut nachvollziehen. Gleichfalls wurde die weihnachtliche englische Kleinstadt mit ihren teilweise etwas verschrobenen Charakteren vor meinem inneren Auge lebendig. Und bestimmt nicht nur, weil Dickens’ „Christmas Carol“ im dortigen Theater aufgeführt und mehrfach zitiert wurde, hat sich langsam aber sicher eine ähnlich beruhigende und zufriedene Stimmung beim Lesen eingestellt.

Die Handlung beschränkt sich auf zwei Tage; und gewißlichnur, weil Weihnachten ist, kann man solch eine unbedingte Gastfreundschaft erwarten, wie wir sie hier vorfinden. Andererseits: wenn nicht zu Weihnachten, wann dann? Daß einige der Figuren etwas blaß blieben, hat mich nicht weiter irritiert, weil ich es als für die eigentliche Handlung als nicht störend empfand.

Die Zweifel und innere Zerrissenheit von Mirinda sind nachvollziehbar beschrieben, ihre Handlungsweise fand ich als in sich schlüssig und glaubhaft. Die „finale Diskussion“ hätte ich mir durchaus etwas länger vorstellen können, aber das hätte den Rahmen eines solchen Weihnachtsbüchleins denn doch gesprengt.

Gefallen hat mir, daß sich alles schön langsam entwickelt, wie es im richtigen Leben in einer vergleichbaren Situation vermutlich auch möglich wäre. Obwohl die Autorin zu den christlich geprägten gehört, spielt die Religion die Rolle, die sie heute in vielen Familien spielt: vor dem Essen wird gebetet, und an Weihnachten geht man zusammen in die Kirche. Sie ist einfach Bestandteil des alltäglichen Lebens, ohne daß viel Aufhebens davon gemacht wird. Auch diese „Normalität“ hat mir sehr gefallen.

Am Ende hätte ich mir noch einen Epilog gewünscht, denn ich wüßte schon gerne, wie es nach den Feiertagen weitergeht. Schön, ich kann mir einiges vorstellen, aber wissen tun täte ich es halt auch wollen. So sind die hundertneunzig Seiten viel zu schnell vorbei gewesen; sie haben mir ein paar wohlige Lesestunden beschert und mich innerlich ruhig und zufrieden zurückgelassen. Was kann man von einem solchen Büchlein besseres sagen.

 

Kurzfassung

Auf der Suche nach ihrem unbekannten Vater begegnet Miranda „ihrem“ Weihnachten. So recht zur Einstimmung auf Weihnachten.

 

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Bibliographische Angaben

Originaltitel: Finding Father Christmas. Aus dem Amerikanischen von Barbara Krause
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2009

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