Zum Inhalt
Bevor Ashley ganz auf die schiefe Bahn geraten kann, wird sie überredet, bei einem Krippenspielprojekt für benachteiligte Kinder mitzumachen. Als sie dabei einen seelenverwandten jungen Mann kennenlernt, scheint sich endgültig alles zum Guten zu wenden. Jedoch hat sie nicht mit ihrem Stiefbruder gerechnet, der durch seine Drogenkarriere alles infrage stellt. Kurz vor Weihnachten spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu.
Kommentar / Meine Meinung
Der Film ist vieles, nur eines sicher nicht: ein Weihnachtsfilm. Da hilft auch die Schlußszene bzw. das Schlußbild nicht mehr. Selten haben Verpackung (Cover) und Inhalt so wenig zusammengepaßt bzw. nichts miteinander zu tun wie hier. Das ist schade, denn der Film an sich hat mir durchaus gefallen.
Inhaltlich würde er besser zur Karwoche bzw. Osterzeit passen, denn es sind eine Menge ernster Themen, die im Film angesprochen werden. Dabei hatte ich nie das Gefühl, die Geschichte wäre überfrachtet. Alles war in sich schlüssig und paßte zusammen, da kann man den einen oder anderen Fehler im Film verzeihen. So besteht ein Teil aus einer Rückblende, jedoch ist deren Beginn kaum erkennbar, so daß es im ersten Moment wie ein Bruch im Film wirkt. Auch ein paar weitere solcher „Anschlußfehler“ sind mir aufgefallen, die machten sich aber eher als ein „Holpern“ im Erzählstrang bemerkbar.
Damit sind meine kritischen Anmerkungen aber eigentlich schon am Ende angekommen. Die Patchworkfamilie, die im Mittelpunkt der Handlung steht, ist alleine schon dadurch ungewöhnlich, daß ein weißer Vater seine Tochter Ashley und eine schwarze Frau ihre Sohn Jason mit in die Ehe eingebracht haben. Die Umstände des Todes von Ashleys Mutter sind zunächst unklar, werden im Verlauf des Filmes jedoch geklärt. Während Jason durch Drogen auf die schiefe Bahn gerät, gelingt es Ashley durch die Hilfe des etwas geheimnisvollen Mac, sich aus ihrer Abwärtsspirale zu lösen.
Den ganzen Film über umgibt Mac ein Geheimnis, wer er denn wirklich ist. Er taucht auf als ein Handwerker, der auf dem Grundstück von Ashleys Vater verschiedene Reparaturen ausführt und ist dann für ein Krippenspiel von vernachlässigten Kindern verantwortlich. Eben dafür spannt er Ashley ein, die damit eine Aufgabe findet und nicht mehr dauernd in zweifelhaften Bars herumhängt.
Ausnehmend glaubhaft fand ich sowohl den „Aufstieg“ Ashleys als auch den „Abstieg“ Jasons dargestellt. Wobei da einige Gewaltszenen enthalten waren, in denen man zwar nicht viel sah, aber wußte was passiert. Die fand ich persönlich schon heftig, für das Milieu vermutlich aber zutreffend.
Sehr eigen sind die beiden Eltern. Der Vater macht über einen langen Zeitraum einen eher uninteressierten, schwächlichen Eindruck, während die Mutter nur auf Äußerlichkeiten bedacht ist und ihrem Sohn Jason alles nach- bzw. gar nicht hinsieht, während sie Ashley ständig kritisiert. Erst in der zweiten Hälfte des Filmes und gegen Ende hin beginnt man die Ursachen zu verstehen, bis sich die Spannung in einer Katastrophe entlädt, durch die die Figuren wachsen und sich verwandeln. Daß mit dieser „Katastrophe“ der Film nicht zu Ende ist, deutet der Untertitel „Wunder geschehen“ an, so daß er mit buchstäblich versöhnlichen Tönen ausklingt.
Insgesamt ein über weite Strecken realistischer Film, der mit Themen wie Drogenmißbrauch und Folgen häuslicher Gewalt eher ein Sozialdrama denn ein Weihnachtsfilm ist, nichtsdestotrotz aber Hoffnung gibt, auch schwierige Situationen meistern zu können.
Kurzfassung
Schwierige Themen in einem sehenswerten Film, auch und gerade zu jeder Jahreszeit.
Angaben zu Film und DVD
Originaltitel: So This Is Christmas
Regie: Richard Foster
Darsteller: Eric Roberts, Vivica A. Fox, Lexi Ainsworth, Cassidee Vandalia, Titus Makin jr., u. v. a.
Sprachen: Deutsch / Englisch
Laufzeit: ca. 110 Minuten
Erschienen: Film: 2013/ DVD: 2013
Regionalcode / Format: 2 / PAL