Ich werde ein neues Schwert für dich schmieden - ein Schwert von den Sternen für die Hand eines Königs... (Seite 314)*

 

Cover: Sword of AvalonZum Inhalt

Rund tausend Jahre, nachdem die Überlebenden des Untergangs von Atlantis nach Britannien gekommen sind, sind vom einstigen Wissen und Glanz nur noch wenig übrig. Der jungen Herrin von Avalon gelingt es, ihren Neffen und späteren rechtmäßigen Herrscher Mikantor vor dem Usurpator Galid zu retten, der ihm nach dem Leben trachtet. Als es Galid schließlich gelingt, Mikantor aufzuspüren, will er ihn töten lassen. Aber stattdessen wird er in die Sklaverei nach Griechenland verkauft und es beginnt eine jahrelange Irrfahrt durch das ganze damalige Europa.
Aber jede Irrfahrt kommt ein mal an ihr Ende, jedes Schwert wird ein mal geschmiedet. So kommt es denn, wie es kommen muß: Mikantor wurde für diese Schlacht ein unbesiegbares Schwert prophezeit. Und irgendjemand muß dieses Schwert mit dem legendären Namen schmieden: Excalibur betritt zum ersten Mal die Bühne.

 

 

Kommentar / Meine Meinung

Excalibur - wohl kaum ein anderes Schwert, das einen Namen trägt, hat je die Berühmtheit und den Status erlangt wie eben jenes, das König Artus trug. So bekannt die Waffe auch ist - ihre Herkunft liegt im Dunkeln. Dieses Dunkel wird in diesem Buch gelichtet und erzählt, wie Excalibur entstand und in die Welt kam.

In der chronologischen Reihenfolge das dritte Buch der Serie, entstand es als bisher letztes der Avalon-Bücher. Da also alle erschienen Bände bekannt sind, finden sich viele Verbindungen vor allem zu den beiden Vorgängern „Das Licht von Atlantis“ und „Die Ahnen von Avalon“. Es lohnt sich daher, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da sich so manche Bezüge erschließen, die man sonst überlesen würde.

Das Buch wurde von Diana L. Paxson geschrieben und zählt für mich zu den besseren „Folgebänden“ der „Nebel von Avalon“. Zeitlich etwa in der Mitte zwischen den „Ahnen von Avalon“ und der „Hüterin von Avalon“ angesiedelt (etwa um 1.200 v. Chr.), fühlte ich mich recht bald in der Geschichte, die einen weiten Bogen spannt, „heimisch“. Einzig Anderle, die Herrin von Avalon, machte einen eher schwächlichen Eindruck und immer wieder deutlich, wie sehr die Macht und das Wissen derer in Avalon in den letzten tausend Jahren schwächer wurden bzw. verloren gegangen sind. Nur noch Reste der früheren Größe und des einstigen Einflusses sind vorhanden; ich habe mich mehr als ein Mal gefragt, wie so eine schwache Herrin die kriegerischen Zeiten des Buches überstehen will.

Ihr Neffe Mikantor soll einst der Retter Britanniens sein, aber erst einmal muß er die Nachstellungen von Galid, der sich zum Oberherr aufgeschwungen hat, überstehen. Es wird eine lange und beschwerliche Reise, die ihn bis ins antike Griechenland führt, ehe es zur Konfrontation mit seinem Gegner kommt.

Die Autorin hat viel in das Buch hineingepackt, aber nie hatte ich das Gefühl, es sei ein zu viel. Alles fügte sich, als ob es genau so sein müßte: Leiden, Freuden, Erfahrungen, Mythen, Wege - um am Ende die Frage zu beantworten, woher Excalibur kam und wer es geschmiedet hat.

Dem Buch sind Landkarten sowie ein umfangreiches Personenverzeichnis beigegeben; vor allem Letzteres erwies sich des öfteren als unverzichtbar, ist das „Personal“ des Buches doch ausgesprochen zahlreich. Auch wenn man sich nicht informiert, wer in diesem Buch eine Reinkarnation aus einem der ersten Bände ist, wird doch bei einigen recht bald deutlich, um wen es sich handelt. Ansonsten findet sich > hier auf dieser Seite < Diana L. Paxsons zur Buchserie eine Übersicht, wer denn wer in welchem Buch ist (in englischer Sprache).

Insgesamt habe ich den Roman als eine „runde Sache“ empfunden und halte ihn für eines der besseren „Nachfolgebücher“ zu Werken von Marion Zimmer Bradley. Hilfreich ist es beim Lesen auf jeden Fall, zumindest die beiden direkten Vorgängerbände zu kennen. Und wer die späteren Bücher kennt, wird auch zu diesen so manchen Bezug entdecken. Alles in allem eine gelungene Fortführung der Avalon-Saga - und endlich eine Erklärung, woher jenes sagenhafte Schwert kam, das so viele Jahrunderte später eine Rolle spielen wird: Excalibur.

 

Kurzfassung

Aus dem Dunkel ans Licht geholt: die Entstehung des sagenhaften Schwertes Excalibur. Eine lesenswerte „Fortsetzung“ von Marion Zimmer Bradleys Avalon-Saga.

 

Über die Autorinnen

Marion Zimmer Bradley, siehe diesen Beitrag: Marion Zimmer Bradley - Kurzbiographie

Diana L. Paxson wurde am 20. Febr. 1943 in Detroit geboren, wuchs jedoch in Californien auf. Sie studierte u. a. in Berkeley, wo sie auch ihren Abschluß in Literaturwissenschaft, Schwerpunkt Mittelalter, machte. Sie heiratete Donald Studebaker, mit dem sie einen Sohn hat. Sie ist die Schwägerin von Marion Zimmer Bradley und hat nach deren Tod die Avalon-Saga zu Ende geführt. Daneben hat sie eine Anzahl eigener Fantasy-Bücher veröffentlicht. Noch immer wohnt sie in Greyhaven, dem Haus, in dem bis zu deren Tod auch Marion Zimmer Bradley lebte.

 

Originaltext, bibliographische Angaben

* Sinngemäß übersetzt, das englische Original lautet:
I will forge a new sword for you - a Sword from the Stars for the hand of a king...

Meine gelesene Ausgabe:
424 Seiten, 3 Landkarten, gebunden mit Schutzumschlag. Verlag: Roc Book New York, 2009
Deutsche Ausgabe:
Das Schwert von Avalon. 424 Seiten, 3 Landkarten, gebunden mit Schutzumschlag
Aus dem Amerikanischen von Hanne Hammer. Verlag: Diana Verlag, 2010

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