Normalerweise ist das erste, was bei einer Klostergründung gebaut wird, die Kirche; mit selbiger habe ich auch begonnen. Allerdings heißt es in der Anleitung ausdrücklich, die zusammengeklebten Teile gut durchtrocknen lassen. Die Wartezeit mußte also irgendwie überbrückt werden.
Wie ginge das passender, als mit dem nächsten Abschnitt zu beginnen: dem Sommerrefektorium. Mit inzwischen schon etwas Übung und Vertrautheit mit den Besonderheiten des Bausatzes, ging der Aufbau der Wände recht flott vonstatten. Nach einiger Überlegung habe ich inzwischen beschlossen, für den gesamten Klosterkomplex auf eine Inneneinrichtung zu verzichten und generell die beiliegenden Lichtmasken einzusetzen. Hintergrund ist, daß man auch in natura in eine Kirche nicht hineinsehen kann, weshalb eine sichtbare Einrichtung sogar vorbildwidrig wäre. Außerdem müßten dann die Innenräume ganz anders ausgelegt bzw. die Wände innen verkleidet werden. Das würde sich vermutlich nur für ein aufgeschnittenes Modell lohnen - und ein solches möchte ich nun wirklich nicht.
Was ich normalerweise gerne bei Bausätzen mache, ist hier vorgesehen: das Dach wird nur aufgesetzt, nicht festgeklebt. Aus naheliegenden Gründen: nur dadurch wird die Beleuchtungseinheit auch später zugänglich, etwa wenn ein Glübirnchen (oder LED-Leuchte) ausgewechselt werden muß. Es besteht die Möglichkeit, drei solcher Beleuchtungssockel anzubringen, laut Anleitung ist einer vorgesehen. Einen solchen habe ich auch eingebaut und werde dann, wenn das komplette Arrangement fertig ist, bei einem Beleuchtungsversuch im Dunkeln entscheiden, ob der reicht oder doch mehr angebracht ist. Die Zuleitungen werden im Endzustand übrigens nicht durch den Innenraum, sondern zwischen der Außenwand und der Lichtmaske geführt. So wird auf jeden Fall ein entsprechender Schatten hinter den Fenstern vermieden.
Etwas ungewohnt war, daß die Dachfläche aus drei Teilen besteht: den beiden Seitenflächen, die durch Dreiecksteile in den entsprechenden Winkel gebracht werden und oben ein Winkelstück, um es so zu bezeichnen (das auf dem Foto schon an die untere Dachhälfte geklebt wurde). Alle Teile haben eine sehr gute Paßgenauigkeit, so daß das Erbebnis sehr überzeugend aussieht.
Entgegen der Anleitung habe ich allerdings zu diesem Zeitpunkt die Firstziegel nicht vollständig angebracht. Die "Firstziegelleiste" ist zu teilen, da ein Dachreiter anzubringen ist. Dieses Teilen habe ich nicht nach den Millimeterangaben der Anleitung vorgenommen, sondern zwischen Dachkante und Dachreiter eine ganze Firstziegel geklebt, was allerdings recht nahe an die geforderten 3 Millimeter herankam. Den Rest des Dachfirstes ließ ich erst einmal blank.
Denn nun kam das erste wirklich diffizile Teil an die Reihe: der Dachreiter. Auch hier fand ich es irritierend, daß die beiden Grundflächen aus jeweils zwei Teilen zusammen gesetzt werden mußten. Insgesamt gesehen ging der Zusammenbau des Teils jedoch deutlich einfacher vonstatten, als ich zunächst befürchtet hatte. Trotz hoher Konzentration ist der Dachreiter allerdings nicht ganz so präzise geworden, wie er in der Anleitung aussieht. An einigen Stellen haben sich die Zehntelmillimeter in die eine oder andere Richtung verschoben, was man beim Betrachten direkt aus der Nähe sieht. Der Gesamteindruck jedoch, und auf den kommt es mir persönlich an, gefällt. Und es war auf jeden Fall eine gute Übung für den größeren Dachreiter der Kirche mit seinem integrierten Servo für die Glocke.
Am Ende blieb nur noch, die Leiste mit den Firstziegeln für das größere Dachstück zuzuschneiden und aufzukleben; den Reiter selbst habe ich bisher nur lose auf das Dach gesetzt. Ob ich ihn am Ende noch festkleben werde, entscheide ich zu einem späteren Zeitpunkt.
Ursprünglich geschrieben am 06. September 2016