Ein Weg beginnt mit dem ersten Schritt, und ein Bau (von der Baugrube jetzt einmal abgesehen) damit, die ersten Steine aufeinanderzulegen und sie durch Mörtel zu verbinden. Im Maßstab 1 : 1 jedenfalls.
Im Maßstab 1 : 87 heißt der Beginn, die Mauerteile aus den Spritzlingen zu lösen und zusammenzukleben - möglichst in der richtigen Reihenfolge.
Diese wird zum Glück durch die umfangreiche Bauanleitung vorgegeben. Denn bei 1.458 Einzelteilen (Angabe Faller) könnte man schon leicht etwas durcheinander geraten. Wie es sich für ein Kloster gehört, beginnt der Zusammenbau mit der Kirche. Immer wieder wurde die Anleitung konsultiert, teilweise sogar mit der Lupe, da ich mir nicht sicher war - trotz neuer "Lesebrille", die hier als "Bastelbrille zweckentfremdet wurde - ob ich alles richtig verstanden hatte. Denn das, was in den Abbildungen als ein Teil erschien, setzte sich in Wirklichkeit aus zwei, bisweilen drei, Teilen zusammen, die zudem teils stumpf aufeinandergeklebt werden mußten. Wie ich das Problem löste, ist zum Einen auf dem Foto zu sehen und habe ich zum Anderen im vorigen Beitrag beschrieben, so daß ich mir hier die Wiederholung sparen kann.
Lagen in früheren Zeiten die Fenster ebenfalls als Kunststoffspritzlinge in einem Bausatz, scheint man sich heutzutage auf Fensterfolien zu verlassen. Diese wurden ungefähr passend (also etwas größer als die Fensterrahmen) mit einer Schere zugeschnitten und die Fenster hinterklebt. Der Versuch, möglichst keinen Kleber auf die sichtbaren Teile austreten zu lassen, ist trotz sparsamem Klebstoffauftrag nicht immer gelungen. Inwieweit das später auffallen wird, wird sich zeigen. Dumm ist nur, daß diese Klebungen nicht sehr haltbar sind. Praktisch jedes Mal, wenn ich ein Teil mit zum Fotografieren genommen hatte (oder später auch fertige "Kirchenmodule"), hatte sich mindestens eine der Folien gelöst und mußte wieder neu befestigt werden. Wenigstens hatten sie die Freundlichkeit, immer in den Transportkarton oder auf die Fotografierunterlage zu fallen, so daß kein "Fenster" verloren ging. Nachdem auf diese Weise alle Wandteile vorbereitet waren, ging es an den Zusammenbau von Kirchenschiff, Altarraum und Seitenschiffen.
Mit dem Altarraum begann ich, nachdem die farbige Fensterfolie hinter das Maßwerkfenster geklebt war. Meine Sorge war unbegründet: diese ließ sich sehr gut paßgenau fixieren, so daß die farbigen Muster genau in die entsprechenden Rahmen passen. Bevor der Bausatz kam und ich mich etwas mit der Baugeschichte des Klosters befaßt habe, habe ich mich schon gefragt, wie Elemente wie eben dieses Fenster oder die Turmaufsätze im Modell umgesetzt werden können und werden. Zumindest für dieses farbige Kirchenfenster kann ich feststellen, daß das ganz hervorragend gelungen ist. Schade, daß das auf den Bildern nicht so deutlich herauskommt.
Es folgten dann die übrigen Kirchenmodule, wobei ich mich erst mal dran gewöhnen mußte, daß alles ohne Grundplatte aufzubauen ist. Aber auch hier waren meine Bedenken, ob denn alles passen würde, voreilig: die Paßgenauigkeit ist sehr gut, die Mauerritzen gehen an den Ecken jeweils exakt im nächsten Teil weiter, der Zusammenbau ging ohne Schwierigkeiten vonstatten. Als alle vier Kirchenteile fertig waren, ließ ich die Klebestellen ausreichend lange trocknen, ehe ich an das endgültige Zusammensetzen der Kirche ging.
Schließlich hatte ich alle Module beinander, der Altarraum findet sich oben:
Blieb noch, alles zu einer einzigen Baugruppe zu vereinigen. Das habe ich dann auf einem entsprechend großen, ebenen Brett getan, damit ich den Kirchenrohbau zum Trocknen der Klebestellen zur Seite stellen konnte. Auch hier paßte wiederum alles prima zusammen, nur das Pressen der Klebestellen (die für meine Begriffe teilweise etwas größer und dann leichter handhabbar hätten ausfallen können) war nicht ganz einfach. Ich habe dann jeweils eine Naht geklebt und mit den Händen einige Minuten lang gehalten, bis die Stellen fixiert waren. Eine Naht hatte sich wieder teilweise gelöst, weshalb ich nachklebte und mit einer kleinen Schraubzwinge zusammenpreßte. Nach der Durchtrocknung sieht man, was es mal werden soll. Der Rohbau ist fertig, jetzt geht es ans Dach sowie die Anbauten.
Ursprünglich geschrieben am 16. August 2016