„Ask them to watch over my uncle,“ said Bia bitterly. „For me, there is no hope.“
Akhila looked at Bia. „There is always hope. You have the strength of your name within you, even if you do not see it.“ (im Prolog)*

 

Cover: An Indian BrideZum Inhalt

Bia ist eine Crow. Ihre Brüder haben beschlossen, sie gegen ihren Willen mit einem Mann aus dem verfeindeten Blackfoot-Stamm zu verheiraten. Um dem zu entfliehen, antwortet sie auf die Anzeige des Bruders ihrer besten (weißen) Freundin, der eine Frau als „Mail Order Braut“ sucht und begibt sich kurz entschlossen auf die Reise zu ihm.
Der war sich jedoch nicht bewußt, mit einer Indianerin Kontakt gehabt zu haben, so daß er nur widerwillig den Versuch einer Partnerschaft unternimmt. Aber wie wird er reagieren, wenn es hart auf hart geht, wenn die erbosten Brüder und am Ende sogar die Blackfoot kampfbereit auftauchen?

 

 

 

Meine Meinung

Wie war das noch? Man solle niemals nie sagen? Ich wollte niemals ein E-Book lesen - und nun habe ich es doch getan. Meine Tochter bekam vor einiger Zeit ein Tablet, welches sich nun als doch ganz praktisch erwiesen hat. Dabei fiel mir auf, daß das bildschirmmäßig etwa die Größe eines HC hat. Einen reinen Reader würde mich mir immer noch nicht zulegen - dafür Geld auszugeben, sehe ich schlicht nicht ein. Aber die Versuchung, auf so einem Tablet zu lesen, war schließlich doch größer als meine Ablehnung. Da ich kürzlich sehr günstig selbst ein solches Gerät bekam, startete ich nun also einen Versuch.

Buch durchgelesen - Versuch also erfolgreich? Die klare Antwort lautet „Jein“. Das reine Lesen ging besser, als ich gedacht hätte. Da die „Seitenfläche“ ähnlich der eines HC war, gab es in der Hinsicht keine Schwierigkeiten. Gewöhnungsbedürftig war für mich, daß ich erst das Tablet einschalten mußte, wollte ich lesen. Das ist bei einem „normalen“ Buch doch bedeutend einfacher: Buch in die Hand nehmen - aufschlagen - lesen. Schließlich störte mich, daß man nicht einfach so im Buch blättern kann - sicher gibt es Möglichkeiten, im Text zu springen. Aber dann muß ich die Stelle (Seite) wissen, die ich suche, einfach so durchblättern und mit den Augen an einer Stelle hängenbleiben, geht schlicht nicht.

Mein Fazit in Bezug auf E-Books lautet also: wenn es sich nicht vermeiden läßt, mag auch künftig so manches solche den Weg zu mir finden. Aber wenn ich die Wahl habe, bleibe ich auf jeden Fall bei der Papierausgabe. Selbst, wenn die (deutlich) teurer sein sollte.

Der Roman selbst hat die Erwartungen, die ich an ihn hatte, voll erfüllt. Ich mag Geschichten, in denen Menschen aus verschiedenen Gesellschafts- oder Kulturkreisen sich zusammenraufen und miteinander auskommen müssen, egal ob nun freiwillig oder mehr oder weniger gezwungenermaßen. Durch eben diese Konstellation bin ich auch ursprünglich auf diesen Roman aufmerksam geworden. Die beiden - Bia und Tom Ackerman - treffen auch recht bald aufeinander. Wie der Buchtitel schon verrät, hat sie auf seine Suchanzeige als „Mail Order Braut“ geantwortet. Nur daß er bis zum ersten Treffen nicht wußte, daß sie eine Indianerin vom Stamme der Crow ist. Daß es beim ersten „nein, niemals“ nicht bleibt, ist klar - denn sonst wäre der Roman ja nach ein paar Seiten schon zu Ende.

Die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden fand ich nachvollziehbar dargestellt, wenngleich manches etwas flott ging. Auch werden die Unterschiede zwischen ihren Welten zwar immer wieder thematisiert, in der Praxis dürfte das jedoch deutlich problematischer gewesen sein, als hier zu lesen. Andererseits ist das kein strenger historischer Roman, sondern ein solcher im Genre „Romance“, so daß man es nicht zu ausführlich erwarten darf. Jedoch hatte ich immer das Gefühl, daß es genau so abgelaufen sein könnte, die Einstellungen und Handlungsweisen der Figuren waren für mich glaubwürdig und nachvollziehbar.

Es versteht sich von selbst, es einiges an Schwierigkeiten zu überwinden gilt, bis man am Ende der Geschichte angelangt ist. Der schon zu Beginn der Erzählung angelegte Konflikt mit den Blackfoot spielt, vor allem in der zweiten Hälfte, eine zunehmend größere Rolle. Die (Auf-)Lösung desselben erscheint mir realistisch, das Maß an Kämpfen - was zu einem Western nun einmal dazugehört und zur Zeit der Handlung (1881) nicht vermeidbar ist - empfand ich dem Genre „Romance“ als angemessen und genau richtig dosiert.

Der Roman ist zwar der fünfte in der Reihe „Mail Order Brides“, ist jedoch auch ohne Kenntnis der vorherigen Geschichten für sich verständlich. Wobei natürlich der Ausgang der vorigen Bände zwangsläufig klar wird, da einige Figuren daraus auch hier auftauchen.

Insgesamt habe ich den Roman - ich habe bei einem E-Book deutliche Probleme, den Begriff „Buch“ zu verwenden, denn zu einem Buch gehört für mich nunmal, daß ich etwas handfestes in der Hand habe - gerne gelesen und werde mir sicherlich auch die anderen Geschichten der Reihe zu Gemüte führen.

Mein Fazit

Das Format E-Book konnte mich zwar nicht überzeugen, die Geschichte selbst jedoch schon. Eine gut erzählte Liebesgeschichte zwischen einer Indianerin und einem Weißen, die etliche Schwierigkeiten zu überwinden haben, ehe sie zum erhofften/erwarteten Ende kommt.

 

Über die Autorin ...

... habe ich nicht viel gefunden. Sie liebt es selbst, Romance zu lesen und hat seit einigen Jahren begonnen, selbst welche zu schreiben. Ihre Bücher sind meist im Amerikanischen Westen angesiedelt.

Sinngemäße Übersetzung und bibliographische Angaben

„Bitte sie, über meinen Onkel zu wachen“, sagte Bia bitter. „Für mich gibt es keine Hoffnung mehr.“
Akhila sah zu Bia. „Es gibt immer Hoffnung. Du hast die Stärke deines Namens in dir, auch wenn du es nicht wahrhaben willst.“

E-Book; 2571 kb, ca. 300 Seiten
Verlag: Tim Walker Books (Amazon Kindle), 2017. Amazon-ASIN B077G47GC3

Hier die Serienaufstellung aller Bände: Laurens, Leah: Ladies of The Frontier

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