Nur die Steine leben ewig.

 

Cover: Colorado SagaZum Inhalt

Beginnend vor einigen hundert Millionen von Jahren erzählt Michener die Geschichte der Gegend, die heute als „Colorado“ bekannt ist. Die eigentliche Handlung beginnt etwa Mitte des 18. Jahrhunderts mit Lame Beaver, dem Krieger der Arapaho. Rund fünfzig Jahre später wird seine Tochter den Trapper Pasquinel heiraten. Ihr Schicksal und das ihrer Nachkommen wird Nachwirkungen haben bis in unsere Zeit. Das Buch erzählt vom freien Leben auf der Prärie, den Siedlertrecks, dem Untergang der indianischen Lebensweise und Kultur, dem Entstehen der großen Ranchen und Farmen bis hin zu deren Niedergang, den Fehlentwicklungen in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts und wohin das in der Jetztzeit (das Buch endet 1973) geführt hat. Wobei die Probleme der 70er Jahre auch heute noch virulent sind. Eine wahrhaft epische Saga über ein Land und seine Bewohner.  

 

Vorbemerkung

Dieser Beitrag bezieht sich ausschließlich auf die deutsche Übersetzung des Buches "Centennial". Meine Rezension zum Inhalt finden Sie in diesem Beitrag: > Michener, James A.: Centennial < 

 

Kommentar / Meine Meinung zur deutschen Übersetzung

Diese Ausgabe besitze ich. Ein Vergleich der Seitenzahlen der diversen Versionen zeigt, daß diese alle inhaltsgleich sein dürften. Wie man so etwas allerdings eine „Übersetzung“ nennen kann, entzieht sich meinem Verständnis. Eine Faustregel für Übersetzungen aus dem Englisch besagt, daß die deutsche Version ca. 15% länger ist als die englische. Hier sind die Seitenzahlen für Original und Übersetzung in etwa gleich. Und das dürfte recht genau zeigen, wie stark gekürzt wurde. Ich habe immer wieder Deutsch und Englisch verglichen. Mal fehlte ein Satz, mal ein Absatz. Dann wieder war ein ganzer Absatz in einen Nebensatz zusammengefaßt worden. Und es gab auch die Stellen, an denen ganze Seiten des Originals fehlten. Einmal knapp fünf fehlende Seiten am Stück!

Die Rahmenhandlung findet in der deutschen Version nur am Anfang und Ende statt. Jedoch wird im Original jedes Kapitel mit einem Einwurf derselben abgeschlossen, in dem sich weitere Informationen zum Inhalt des gerade Gelesenen finden. Diese Erläuterungen fehlen im Deutschen völlig.

Besonders unangenehm ist mir die Veränderung der Figuren aufgestoßen. So wurde vieles, was mit Religion zu tun hat (Sätze, in denen etwa stand, daß sie sonntags zum Gottesdienst gingen oder beteten) weg gelassen, während negative Aussagen zu diesem Thema im Buch blieben. Hierdurch wird die Charakterisierung der Figuren wie die Intention des Autors selbst verfälscht. An einer Stelle vergaß man anscheinend das Herausnehmen, so daß einer der Protagonisten wie aus heiterem Himmel betet, ohne daß man so recht weiß weshalb.

Aufgefallen sind mir die Unterschiede, weil ich mich über die holprige Sprache gewundert habe. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ein Buch, das ich stilistische eher mittelmäßig bis mangelhaft einstufen würde, so einen Erfolg haben konnte. Deshalb habe ich ins Original gelesen und verglichen. Und festgestellt, daß das Original ein ganz anderes Kaliber ist. Zwar ist die Sprache eher nüchtern, aber sehr deutlich über dem Niveau der deutschen „Übersetzung“. Eben auf einem solchen, wie man es von so einem Buch erwarten darf.

Ich habe dann nach etwa 190 Seiten auf die Originalversion gewechselt. Und immer, wenn mir etwas nicht ganz klar war und ich in der deutschen Ausgabe lesen wollte, wie das übersetzt wurde - fehlte das dort. Die Übersetzer konnten mit manchen Begriffen anscheinend auch nicht so richtig etwas anfangen und haben es einfach weggelassen.

Für mich steht fest, daß ich von Michener noch weitere Bücher lesen werde. Aber sicherlich nicht in deutscher „Übersetzung“, sondern gleich im Original. „Centennial / Colorado Saga“ ist ein sehr lohnendes Buch. Aber wenn man lesen möchte, was der Autor (vollinhaltlich) geschrieben hat, muß man zur amerikanischen Ausgabe greifen. Die deutsche ist meiner Meinung nach zensiert, verfälscht und sprachlich - im Gegensatz zur Vorlage - eher mittelmäßig.  

Und wie man den Satz: "Could be," Garret said. "It damn well could be." ins Deutsche "übersetzen" kann als: Doch Garret war eingeschlafen. wird wohl ewig zu den ungelösten Rätseln dieses Universums zählen. 

 

Kurzfassung

Ein sehr lesenswertes Buch - aber nur in der Originalfassung .

 

Bibliographische Angaben meiner Ausgabe

896 Seiten, gebunden. Originaltitel: Centennial Aus dem Amerikanischen von Hans E. Hausner, Hannelore Neves und Gisela Stege

Naigle, Nancy: Ein Weihnachtsengel für die Liebe

„Alles geschieht nach dem Zeitplan unseres Lebens, und jeder Mensch ist andern.“ (Seite 7)

 

Cover: Ein Weihnachtsengel für die LiebeZum Inhalt

Liz ist eine überaus erfolgreiche Projektentwicklerin und spezialisiert auf Geschäftseröffnungen. Zufällig entdeckt sie auf der Webseite eines Auktionshauses am Tag vor der Versteigerung das ehemalige Haus ihrer Großeltern, an das sie viele und gute Erinnerungen hat. Kurzentschlossen ersteigert sie das Anwesen, ohne es vorher besichtigt zu haben, um ihren jahrelangen Traum einer Pension Wirklichkeit werden zu lassen
Vor Ort angekommen entdeckt sie, daß das Haus in ziemlich desolatem Zustand ist. Da Aufgeben für sie keine Option ist, macht sie sich mit tatkräftiger Hilfe ihres neuen Nachbarn Matt, der gleichzeitig Innenarchitekt und Handwerker ist, ans Werk. Doch bis Renovierung und Umbau zu einer Pension vollendet sind, sind etliche Hindernisse zu überwinden. Und einige davon scheinen Liz vor schier unlösbare Probleme zu stellen. Ob zur rechten Zeit doch noch ein Weihnachtswunder geschieht und alles rettet?

 

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Hoffmann, Gabriele: Otto von Bismarck und Johanna von Puttkamer

Bismarck war für sie alles, und sie ihm das Beste und Liebste im Leben. (Seite 115)

 

Cover: Otto von Bismarck und Johanna von PuttkamerZum Inhalt

Otto Fürst von Bismarck war lange Jahre preußischer Ministerpräsident und der erste Kanzler des Deutschen Reiches. Seine Frau Johanna von Puttkamer, mit der er rund 47 Jahre bis zu ihrem Tod verheiratet war, gilt weithin oft als unscheinbar.
Die Autorin räumt mit diesem Vorurteil in ihrer Doppelbiographie gründlich auf. „Was als Verbindung aus politischen Erwägungen begonnen hatte, wurde zu einer Liebesgeschichte, die fast fünfzig Jahre währte.“ (Klappentext) Sowohl Bismarck als auch seine Frau werden in diesem Buch als Menschen vorgestellt, die Pläne hatten, immer wieder durch Umstände beeinträchtigt wurden und sich irgendwie arrangieren mußten - mit der Welt und miteinander. Es wird deutlich, wie sehr der Politiker Bismarck auch ein Familienmensch mit ganz normalen Bedürfnissen, die freilich hinter den „Sachzwängen“ immer wieder zurückstehen mußten, war.
So gelingt im Verlauf des Buches ein Blick hinter die Fassade des Politikers und die Menschen kommen zum Vorschein.

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04: Standpunkte oder jetzt ist es festgelegt

Gesamtansicht Faller B 350

 

 Etwas langsamer als gedacht und gewünscht, aber immer wieder geht es weiter.

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Eine der nächsten Rezensionen

Cover: Miss BennetZum Inhalt (Quelle: nach Verlagsangabe)

Mary Bennet weiß von klein auf, dass sie keine Schönheit ist – besonders im Vergleich zu ihren vier Schwestern, die mittlerweile alle verheiratet sind. Sie selbst sucht noch nach ihrem Platz im Leben, als sie nach dem Tod des Vaters zusammen mit ihrer Mutter den Familiensitz Longbourn verlassen muss. Mary zieht zunächst von einer Schwester zur anderen, bevor sie bei ihrer Tante in London unterkommt. Dort blüht sie förmlich auf und findet erstmals Gefallen an Bällen und Abendeinladungen. Schon bald macht ihr der reiche Erbe Will Ryder den Hof. Doch Mary ist fest entschlossen, ihrem Herzen zu folgen – und das schlägt für den stillen Anwalt Tom Hayward ...

 

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