Hüte Dich vor der schwarzen Frau auf dem weißen Pferd.

 

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Texas 1840. Ein Karges, rauhes land, umkümpft von Engländern, Spaniern und Indianern. Augustus „Gus“ McCrae und Woodrow Call, zwei abenteuerlustige Texas Ranger, brennen darauf, sich in die Auseinandersetzungen einzumischen. In dem skrupellosen Caleb Cobb finden sie inen erfahrenen Anführer Gemeinsam mit Bigfoot Wallace und dessen Freund Shadrach erleben sie unglaubliche Abenteuer. Die Bande kämpfe gegen den großen Kommantschenhäuptling Buffalo Hump, den unergründlichen Apatschen Gomez und die mexikanische Armee. Und dann gibt es noch Verwicklungen mit dem „schwachen Geschlecht“, die auch nicht ausbleiben.

 

 

 

Die Lonesome Dove - Filme
- Dead Man’s Walk (Der tödliche Weg nach Westen)
- Lonesome Dove (Weg in die Wildnis)
- Return to Lonesome Dove (Wildes Land)
- Streets of Laredo (Der letzte Ritt)

 

Vorbemerkung

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Kommentar / Meine Meinung

„Hüte Dich vor der schwarzen Frau mit dem Schwert auf dem weißen Pferd“ - so wird in einer Prophezeiung der junge Buffalo Hump gewarnt. Wenn diese Frau auftaucht, bedeutet es das Ende der Kommantschen.

Kürzlich kam „Weg in die Wildnis“ im Fernsehen. Das konnte ich zwar nicht mit ansehen, habe es aber aufgenommen und beim Schneiden einige Szenen angeschaut. Das hat mein Interesse geweckt. So ging ich auf die Suche und stellte fest, daß es nach Büchern von Larry McMurtry vier solcher Miniserien um Woodrow Call gibt. Dieses ist die erste.

Eine etwas ungewohnte Westernserie, die schon in den ersten Szenen (wieder einmal) unter Beweis stellt, daß die FSK-Angaben nichts taugen. Es ist mir ein Rätsel, wie hier eine Freigabe ab 12 erfolgen kann. Das betrifft die Sprache (allerdings habe ich im amerikanischen Original geschaut und weiß nicht, inwieweit die in der Synchronisation „entschärft“ wurde), aber auch die Grausamkeit. Nicht unbedingt in der Darstellung, doch bisweilen können Andeutungen und das Wissen, was geschehen ist (oder wird), schlimmer sein, als alles zu zeigen. An einigen Stellen sehr gut geschnitten.

Ungewohnt auch im Hinblick darauf, daß es sich über weite Strecken um eine Aneinanderreihung von einzelnen Szenen, die nur durch die Akteure verbunden sind, handelt. Erzählt wird, nicht immer zusammenhängend, die Geschichte der beiden jungen Texas-Ranger Woodrow Call und Augustus „Gus“ McCrae. Zunächst sind sie mit einer Gruppe unterwegs, um die Trassierung für eine Straße zu finden. Dabei erleben sie etliche Abenteuer und müssen Gefahren überwinden, die nicht für alle gut ausgehen. Die Beschreibung der verschiedenen Möglichkeiten sich umzubringen, nachdem auch die Torturen, die die Indianer ihren weißen Gefangenen angedeihen lassen (passend zum Essen) erzählt wurden, sollte man vielleicht im Hinterkopf behalten. Manch einer wird versuchen, darauf zurückzugreifen. Oder sich wünschen, dies getan zu haben.

Nach dem Ende dieser Reise gehen die beiden mit Caleb Cobb auf die sogenannte „Texas Sante Fe Expedition“, die 1841 in Austin/Texas startete. Dieses im Film gezeigte hat mit dem heutigen nicht viel zu tun. Vieles im Aufbau, was steht sind einfach Holzhäuser. Und asphaltierte Straßen mußten erst noch erfunden werden. Die Darstellung konnte ein recht glaubhaftes Bild, wie es in solchen Städten seinerzeit wirklich aussah, vermitteln. Vor allem nach einem Regenguß. Ich frage mich, wie man damals ohne Waschmaschine in halbwegs sauberen Kleidern herumlaufen konnte.

Die Expedition entwickelt sich zum Fiasko, was nicht nur an Caleb Cobb liegt. Überheblichkeit, gepaart mit Indianerangriffen und einer mehr als widrigen Landschaft, dezimieren die Truppe zusehends. Als sie sich den Mexikanern ergeben, geht es auf den für Mexikaner wie Texaner gleichermaßen tödlichen Marsch durch die von den Apachen beherrschte Wüste.

Es war dieser dritte Teil, der mich schließlich überzeugt hat. Bis dahin hat mich die Handlung recht kalt gelassen. Trotz der recht hohen Authentizität der Darstellung (das bezieht sich allerdings nicht unbedingt auf die historische Korrektheit) empfand ich die beiden ersten Teile als sehr distanziert. Ich war unbeteiligter Beobachter eines teilweise dramatischen Geschehens, das mich emotional jedoch recht wenig fesselte. Auch wenn die Maske recht gute Ergebnisse zeitigte: Dreitagesbärte, kleinere Verletzungen, verschwitzte Haare reichen nicht für einen perfekten Gesamteindruck. Wenn man unter der brennenden Sonne dick angezogen sitzt, hat man nicht geschwitzt, man schwitzt tatsächlich. So lag über allem eine gewisse Sterilität.

Die blieb zwar auch im Dritten Teil weitgehend erhalten, aber emotional tat sich einiges. Aus Feinden wurden nicht gerade Freunde, aber unter dem Zwang der Verhältnisse - soweit das möglich war - Verbündete. Man lebte zusammen - man starb zusammen. [ Schlimm fand ich die Behandlung von Col. Salazar nach der Durchquerung der Wüste durch seinen arroganten Vorgesetzten. Schreibtischtäter“, Hauptsache ordentliche Uniform, was eine Wüste ist, weiß er vermutlich nur aus Büchern - aber das große Maul schwingen, und Salazar zur Belohnung in den sicheren Tod schicken. ]

Waren die Nerven schon bisher recht angespannt, die „Zeremonie“ am Ziel der Reise war der letzte noch fehlende Tropfen im Faß, um mich vollends emotional „mitzunehmen“.

Gegen Ende ging es dann recht schnell und (zu?) reibungslos. Doch der Rückweg wäre Stoff für einen vierten Teil gewesen, und so blieb es eben bei Andeutungen. Allerdings sehr eindrucksvollen. Ich weiß nicht, ob ich so schnell wieder Verdis „Va pensiere...“ („Gefangenenchor“ aus „Nabucco“) hören kann, ohne die Bilder des Vorbeiritts der kleinen Truppe an den Kommantschen unter dem fassungslosen Buffalo Hump vor meinem inneren Auge zu sehen. Zu Beginn die (lepröse) Lady, am Ende die schwarze Frau mit dem Schwert auf dem weißen Pferd.

Von hundert, die auszogen, kehren vier zurück.

 

Kurzfassung

Ein Westernepos mit ein paar kleinen Schönheitsfehlern. Rauh und hart, wie das Leben damals eben war. War zu Recht für den Emmy nominiert.

 

Angaben zu Film und DVD

Originaltitel: Dead Man’s Walk
Regisseur: Yves Simoneau
Darsteller: F. Murray Abraham, Keith Carradine, Patricia Childress, Brian Dennehy, Joaquim de Almeida, Edward James Olmos, Harry Dean Stanton, Gretchen Mol, u. a.
Sprachen: Deutsch, Englisch; Laufzeit: ca. 258 Minuten
Erschienen: Film (TV): 1996 / DVD: 2007
FSK: ab 12 Jahren
Regionalcode / Format: 2 / PAL

Ursprünglich geschrieben am 03. Juli 2009

Jeier, Thomas: Das Wissen der Bäume

Ihr könnt es nicht verstehen, aber im Angesicht von Maheo macht alles einen Sinn, und der Tag wird kommen, an dem ihr durchschauen werdet, warum ihr so große Schmerzen erleiden müsst. (Seite 473)

 

Cover: Das Wissen der BäumeZum Inhalt

“Ich bin Biberfrau, die heilige Frau der Tsis-tsis-tas!“, rief sie über den See. „Der Große Geist hat mein Volk zum Leben erweckt! Ei-e-ya, dies ist ein guter Tag zum Leben!“ In einer Mischung aus Mythen und (historischer) Geschichte erzählt Biberfrau von ihrem Volk, das die Lakota „Shahiyena“ (= “Volk einer anderen Sprache“) nannten, und das uns unter dem Namen „Cheyenne“ bekannt ist. Von den mythischen Anfängen, als die Tsis-tsis-tas (= „Leute unserer Art“, wie sie sich selbst nennen) auf die Erde kamen bis hin zur Schlacht am Little Bighorn. Aus der wirklichen Welt wandert sie hinüber in die zweite Welt des Volkes, die mythenreiche Traumwelt. Sie führt die Tsis-tsis-tas vom Land der Großen Wasser zum Gelben Fluß und auf die endlose Prärie, zieht mir den Kriegern gegen die Schlangen und die Krähen, begegnet den ersten Vorboten einer neuen Zivilisation und muß mit ansehen, wie die Uferleute in einem langen Krieg gegen die blassen Männer aufgerieben werden.

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Kuby, Gabriele: Die globale sexuelle Revolution

Was einst als Verbrechen galt, ist in ein Recht verwandelt worden, und was als Gerechtigkeit galt, ist zu einer Verletzung der Menschenrechte geworden. (Jakob Cornides, Seite 240)

 Cover: Die globale sexuelle Revolution

Zum Inhalt

Die globale sexuelle Revolution, vorangetrieben von UN und EU, hat sich zunächst hinter dem Rücken der Öffentlichkeit in Politik, Institutionen und Ausbildungseinrichtungen eingeschlichen. Inzwischen ist daraus längst ein gewaltiges gesellschaftliches Umerziehungsprogramm geworden, welches die Voraussetzungen einer freiheitlichen Gesellschaft zerstört und zunehmend totalitäre Züge annimmt.

 

 

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02: Modelle oder was dazu gehört

 

B 350, Karton

Das „Fotoshooting“ muß doch recht anstrengend gewesen sein, nachdem ich so lange für den zweiten Beitrag gebraucht habe. ;-) Jedenfalls hätte ich auf die Idee mit dem im Garten fotografieren schon früher kommen sollen - gut, das Wetter muß natürlich auch mitspielen.

 

 

 

 

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Eine authentische Geschichte, poetisch und kraftvoll: von der kleinen Cynthia Ann Parker, die in den ersten Tagen des Frühlings 1836 nach einem brutalen Überfall auf das Haus ihrer Eltern von Comanchen verschleppt wird. Das Mädchen mit den blauen Augen wächst bei diesem stolzen und unabhängigen Volk auf, es wird mit den Sitten und Riten vertraut gemacht und lernt, eine richtige Indianerin zu sein. Ein wundervoll geschriebenes Epos von der Schönheit und dem Reichtum eines der letzten großen Indianerstämme. (Buchrückentext)

 

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