The ultimate message in the film is finding the power of forgiveness.* (Jon Erwin, Drehbuch, Regie)

 

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Die neunzehnjährige Studentin Hannah Lawson wurde seit ihrer frühen Kindheit von Alpträumen und gesundheitlichen Problemen verfolgt. In einem Theaterstück bricht sie auf offener Bühne zusammen. Hinterher eröffnen ihr ihre Eltern, daß das die Folgen der Umstände ihrer Geburt sind. Sie wurde als Baby adoptiert - nachdem ihre Abtreibung fehlgeschlagen ist.
Irritiert und tief verletzt begibt sie sich mit einigen Studienkollegen auf die Fahrt in ihren Geburtsort nahe New Orleans. Aber wird ihr die Suche nach der leiblichen Mutter weiterhelfen? Kann sie auf dieser Reise inneren Frieden und eine Perspektive für die Zukunft, so es eine gibt, finden?

 

 

Meine Meinung

„God literally saved me from being burned alive in the womb.“** So drückt es Gianna Jessen, deren Geschichte den Anstoß zu diesem Film gab, in einem Interview aus. Es war ein riskantes Unternehmen, als die Brüder Erwin sich ausgerechnet die Abtreibungsproblematik als Thema für ihren ersten Langfilm aussuchten. Zumal die von Abtreibungsbefürwortern dominierte Kritik ihn schon im vorhinein verriß.

Umsonst. Der Film hatte durchschlagenden Erfolg. Bereits am Startwochenende wurde das dreifache der Produktionskosten eingespielt. Jon hatte eine lange Erfahrung im Drehen von Kurzfilmen, Musikvideos und Werbespots, als er von den Kendrick-Brüdern für die Dreharbeiten zu „Courageous“ engagiert wurde. In der Folge entstand die Idee zu einem ersten eigenen Langfilm, und mit der Geschichte der Gianna Jessen war die Thematik gefunden. In Hollywood wurde das Projekt abgelehnt, ebenso von den großen Studios. Aber dennoch kam der Film zustande, und dennoch wurde er zu einem großen Erfolg.

In Deutschland erschien er meines Wissens direkt auf DVD, die - im Gegensatz zur US-Ausgabe - leider außer Trailern keine weiteren Extras bietet. Ich habe es als vorteilhaft empfunden, daß ich kurz vor dem Ansehen des Filmes das Buch dazu gelesen habe. Denn an manchen Stellen merkt man doch, daß es der erste Langfilm der Regisseure ist. Die Übergänge „holpern“ bisweilen etwas, und einige Dinge waren mir zwar verständlich, weil ich das Buch gelesen hatte, aber die Hintergründe im Film nicht dargestellt wurden. Beispielsweise wie die Schwester an die Adresse der leiblichen Mutter von Hannah kam, oder warum der Polizist so reagierte, wie er es denn tat. Auch eine der Schlußszenen ist besser mit dem Wissen aus dem Buch verständlich. Entweder ist das Buch deutlich ausführlicher, oder aber das ist in den „entfallenen Szenen“, die auf der deutschen DVD fehlen, enthalten.

Andererseits sind Buch und Film unterschiedliche Medien, und nicht alles läßt sich in jedem der beiden darstellen. Ich denke etwa da an die Geschichte und Gedanken der Krankenschwester. Schon beim Lesen hatte ich das Gefühl, daß sich das nicht in einem Film darstellen läßt. Oder die Emotionen der leiblichen Mutter Hannahs. Obwohl die Schauspielerin Shari Rigby das wirklich gut rüberbringt. Weshalb, erklärt sie im Abspann, den man darob nicht versäumen sollte. Fast schon beängstigend, wie sehr Film und Realität hier zur Deckung kommen.

Auffällig ist, daß der Film nicht verurteilt, sondern etwas thematisiert, was häufiger vorkommt, aber totgeschwiegen wird: das Überleben der eigenen Abtreibung. Etwas, was die Betroffenen ein Leben lang verfolgen wird. Genau so, wie eine „erfolgreiche“ Abtreibung, auch wenn die Abtreibungsbefürworter etwas anderes behaupten.

Die Rollen fand ich durchweg gut besetzt; John Schneider, der Hannahs Vater spielt, habe ich in einigen Filmen und sehe ihn sehr gerne; er zählt mit zu meinen Lieblingschauspielern. Weshalb er dieses Mal allerdings mehrfach vergessen hat sich zu rasieren, bevor die Kamera eingeschaltet wurde, weiß ich nicht so richtig. ;-) Überrascht hat mich auch, daß man eigentlich an keiner Stelle des Filmes merkte, daß es sich um eine „Independent-Produktion“ handelt. Das hätte ein großes Studio auch nicht besser hinbekommen. Aber die drücken sich ja vor so einem kontroversen Thema, das zur Stellungnahme auffordert.

Denn Stellung bezieht der Film eindeutig. Den Konflikt, wie ist ist zu erfahren, daß man adoptiert wurde, und vor allem unter welchen Begleitumständen, konnte ich hier gut nachvollziehen. Ehrlicherweise muß ich zugeben, daß ich bis zu einem gewissen Grade sogar Verständnis für die Denk- und Handlungsweise der (Adoptiv-)Eltern habe. Vor allem, da erst im Verlauf des Filmes die ganze Tragik der vergangenen Geschehnisse offenbar wird. Schade, daß die Geschichte Alannas anscheinend in der Endfassung herausgeschnitten wurde, sie hat mich sehr an einen Nebenstrang in „Sarahs Entscheidung (Sarah’s Choice)“ erinnert, und hätte die Bedeutung wie Folgen der Thematik noch unterstrichen.

Irgendwann liegen alle Karten auf dem Tisch, und nun müssen die Betroffenen sehen, wie sie damit klar kommen. Von den verschiedenen Möglichkeiten wird eine ganz klar favorisiert und in dem Zitat oben angedeutet. Ludwig van Beethoven soll über seine 5. Sinfonie gesagt haben „Durch Nacht geht es zum Licht.“ Ähnliches könnte man über diesen Film sagen, oder mit den Worten von Seite 96 aus dem Buch zum Film: Manchmal ist alles, was wir tun können, darauf zu vertrauen, daß Not ein Weg zum Frieden ist. Der Film vermittelt Hoffnung und kann einen Weg zum (inneren) Frieden aufzeigen.

 

Meiun Fazit

Ein überzeugendes Plädoyer für das Leben.

 

Sinngemäße Übersetzungen und Angaben zu Film und DVD

* = Die wichtigste Botschaft des Filmes ist, die Macht der Vergebung zu finden.
** = Gott hat mich wortwörtlich davor gerettet, bei lebendigem Leib im Bauch meiner Mutter verbrannt zu werden.

Originaltitel: October Baby
Regie: Andrew Erwin, Jon Erwin
Darsteller: Rachel Hendrix, Jason Burkey, John Schneider, Jennifer Price, Colleen Trusler, James Austin Johnson, Amisho Lewis, Shari Rigby, u. v. a.
Sprachen: Deutsch, Englisch;
Laufzeit: ca. 106 Minuten
Erschienen: Film: 2011 / DVD: 2013
Regionalcode / Format: 2 / PAL

Bick, Martina: Weihnachten auf dem Lande

Das Kaminfeuer war wie ein Stück Leben. Bewegt und voller Unruhe und Wärme. Wie ein Menschenleben. (Seite 155)

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Emina fährt kurz vor Weihnachten hochschwanger in das Dorf, in dem der Vater ihres Kindes, mit dem sie nur eine Nacht zusammen war, wohnt. Viel weiß sie nicht, außer daß er Orgel spielt und Christoph heißt. Doch als sie ihn gefunden hat, erkennt der sie nicht. In den folgenden Tagen versucht Emina, mit sich und der Situation ins Reine zu kommen. Denn ihr Lebensgefährte ist alles andere als begeistert über das „fremde“ Kind. Es bleiben nur wenige Tage, um alles zu klären.  

 

 

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Parrish, Christa: Reise ans Licht

War das Richtige nicht manchmal genau das Falsche? Nichts war absolut. Wer konnte mit Sicherheit sagen, was richtig und was falsch war? (Seite 298)

 

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Ben tut seit seiner Rückkehr nach einer Verwundung im Afghanistan-Krieg Dienst als Hilfssheriff. Seine Ehe mit Abbi ist in einer tiefen Krise. Als er im Dienst ein ausgesetztes Baby findet, erhalten sie es zur Pflege, bis die Eltern gefunden sind. Durch das Baby sind sie gezwungen, wieder aufeinander zuzugehen. Ihre Beziehung scheint sich zu bessern.
Dazu kommt die Bekanntschaft mit Matthew, einem tauben Jungen, der aus schwierigen Verhältnissen kommt und beim Rasenmähen oder auch mal im Haushalt hilft.
Doch über den sich langsam bessernden Verhältnissen schwebt das Damoklesschwert, daß die Mutter des Babys gefunden werden könnte und das fragile Gleichgewicht wieder zusammenbricht. Oder vermag das Pflegekind Ben und Abby soweit zusammenzubringen, daß die Gräben überwunden werden können? Aber da ist noch Matthew, der drei Mal die Woche zur Dialyse muß, dringend auf eine Spenderniere wartet und seine eigenen Dämonen besiegen muß.

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02: Die Modulkästen oder ohne Rahmen geht nichts

Material für ModuleZunächst also gilt es, die Modulkästen selbst herzustellen. Da diese sowohl mit den Kollegen aus dem hiesigen Modellbahnclub als auch mit denen eines befreundeten Vereines kompatibel sein sollen, heißt es also, gewisse Beschränkungen bzw. Absprachen einzuhalten.

 

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Eine der nächsten Rezensionen

Cover: Miss BennetZum Inhalt (Quelle: nach Verlagsangabe)

Mary Bennet weiß von klein auf, dass sie keine Schönheit ist – besonders im Vergleich zu ihren vier Schwestern, die mittlerweile alle verheiratet sind. Sie selbst sucht noch nach ihrem Platz im Leben, als sie nach dem Tod des Vaters zusammen mit ihrer Mutter den Familiensitz Longbourn verlassen muss. Mary zieht zunächst von einer Schwester zur anderen, bevor sie bei ihrer Tante in London unterkommt. Dort blüht sie förmlich auf und findet erstmals Gefallen an Bällen und Abendeinladungen. Schon bald macht ihr der reiche Erbe Will Ryder den Hof. Doch Mary ist fest entschlossen, ihrem Herzen zu folgen – und das schlägt für den stillen Anwalt Tom Hayward ...

 

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